Landesbibliothek: „Weitere Kürzungen wird die ZLB nicht verkraften können“

Kurz nach der Amtsübergabe an der Spitze der Zentral- und Landesbibliothek Berlin (ZLB) macht die Einrichtung auf die Kürzungen an städtischer Zuwendung aufmerksam. Sie bedeuten „einen harten Einschnitt“, wie es in einer Mitteilung von Freitag heißt. Dieser werde jetzt für die Nutzerinnen und Nutzer spürbar.
Konkret informiert die Pressestelle der ZLB, dass sich die fehlenden 2,2 Millionen Euro aus einer Kürzung um 1,6 Millionen Euro und nicht gedeckten Mehrkosten in Höhe von 600.000 Euro zusammensetzen. Wie bereits auf einer Veranstaltung für die Medien Mitte Februar mitgeteilt, müssen etwa 30 Stellen in den nächsten fünf Jahren gestrichen werden. Damals hoffte man offenbar noch, durch die Veröffentlichung der Zahlen eine Veränderung zu erreichen. Erste Informationstheken als Anlaufstellen für Nutzer wurden bereits geschlossen.
Die nächste Auswirkung wird ab 1. Juli deutlicher spürbar. Die ZLB teilt mit: „Die Servicezeiten, also die Zeiten, in denen in der Bibliothek Menschen für Unterstützung, für Auskünfte, für einen neuen Bibliotheksausweis, für das Ausleihen großformatiger Medien und anderer Gegenstände da sind, die Zeiten, in denen das Magazin bedient wird, verkürzen sich um täglich eine Stunde.“ Einzig der Montag würde weiterhin bis um 20 Uhr bespielt, um Berufstätigen entgegenzukommen. Von Dienstag bis Freitag sind die Bibliotheksmitarbeiter nur noch bis 19 Uhr vor Ort.
Die Frischluftbibliothek fällt wegZum Lesen, für die Handausleihe und alles, was sich elektronisch regeln lässt, bleiben die Bibliotheksräume montags bis freitags weiterhin bis 21 Uhr, samstags bis 19 Uhr geöffnet. Derzeit ist es auch noch möglich, die Sonntagsöffnung weiter anzubieten. Den Kürzungen zum Opfer fällt in diesem Sommer jedoch die bisher viel genutzte Frischluftbibliothek vor der Amerika-Gedenkbibliothek. Die Zahl der Veranstaltungen wird reduziert, mehrere Zeitungsabonnements werden gekündigt.
„Weitere Kürzungen wird die ZLB nicht verkraften können“, heißt es in der Mitteilung. In den Eingangsbereichen der beiden Häuser in Kreuzberg und Mitte werde über die Einschränkungen informiert. Außerdem führe man eine Postkartenaktion durch – offenbar, um die täglich bis zu 3500 Besucherinnen und Besucher der größten Kultureinrichtung Berlins zu sensibilisieren.
Berliner-zeitung